
Letzte Woche landeten wir mit unserer im in2Lübeck-Projekt entwickelten Forschungsmethode in der Headline des Newsletters „Nachhaltigkeitsforschung in Stadt und Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Ein toller Projekterfolg, der das Projekt deutschlandweit bekannt macht: Nachhaltigkeitsforschung in Stadt und Region - Ausgabe 3/2024 erschien am 03. Dezember 2024
Im Projekt arbeiten wir daran, den ÖPNV durch On-Demand-Angebote wie lümo attraktiver zu gestalten. Dabei geht es nicht nur darum, Fahrtziele und -daten zu erfassen, sondern auch darum, wie die Menschen ihre Mobilität erleben: Fühlen sie sich sicher? Können sie flexibel mobil sein? Haben sie das Gefühl, dass das Angebot für sie gemacht ist?
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir im Projekt die Uni Lübeck dabei – genauer das Institut für Multimediale und Interaktive System. Die am Projekt beteiligten Ingenieurspycholog:innen schauen auf die Bedürfnisse, die die subjektive Zufriedenheit mit der persönlichen Mobilität ausmachen:

Dazu haben sie eine eigene Skala entwickelt: Die „Perceived Mobility Need Satisfaction“- oder kurz PMNS-Skala. Mithilfe eines Fragebogens kann die Befriedigung der o.g. Bedürfnisse befragt und anschließend ausgewertet werden. Und so sieht der Vergleich von verschiedenen Mobilitätsoptionen aus:
Die Nutzung des Fortbewegungsmittels ermöglicht es mir...
ein sicheres Gefühl zu haben, während ich unterwegs bin.
mich auch in ungewohnten Situationen sicher zu fühlen.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass lümo wichtige Lücken im traditionellen Linienverkehr schließt und den Fahrgästen ein ähnliches Sicherheitsgefühl gibt, wie im eigenen Auto.
Besonders Frauen und ältere Menschen fühlen sich in lümo-Fahrzeugen wohler, weil sie diese direkt in ihrer Nähe bestellen können und nicht an dunklen Haltestellen warten müssen. Wir erhalten häufig Feedback wie dieses: „Mit lümo fühle ich mich zum ersten Mal sicher, auch wenn ich abends allein unterwegs bin.“ Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Mobilität nicht nur als das reine Zurücklegen einer Strecke von A nach B zu betrachten, sondern als eine Dienstleistung, die Vertrauen und Sicherheit schafft.
Auch bei der Autonomie hat lümo entscheidende Vorteile. Viele unserer Fahrgäste schätzen, dass sie das Angebot spontan nutzen können, ohne auf feste Fahrpläne angewiesen zu sein. Dies ist besonders in den Abendstunden wichtig, wo der Linienfahrplan ausgedünnt ist. Unser Forschungsansatz bestätigt: Menschen möchten mobil sein, wann und wo sie es brauchen – und wir können mit lümo genau darauf eingehen.
Die Nutzung des Fortbewegungsmittels ermöglicht es mir...
flexibel zu sein.
unabhängig zu sein.
spontan sein zu können.
meine Mobilität frei gestalten zu können.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass On-Demand-Angebote eine ideale Ergänzung zum traditionellen ÖPNV sein können. Sie sind besonders dort sinnvoll, wo Linienbusse an ihre Grenzen stoßen – sei es in Randzeiten, in weniger dicht besiedelten Gebieten oder bei bestimmten Bedürfnissen, die der klassische Linienverkehr nicht erfüllen kann.
Durch unsere Forschung und lümo zeigen wir, wie wichtig es ist, bei der Planung von neuen öffentlichen Angeboten die Perspektive der Fahrgäste einzunehmen.
Unser Ziel ist es, öffentliche Mobilität nicht nur flexibler und sicherer zu machen, sondern sie weiterhin als echte Alternative zum privaten Pkw zu etablieren – ganz im Sinne der Menschen, die täglich auf sie angewiesen sind.
Wer noch tiefer in das Thema eintauchen möchte, kann dies auch in unserem Beitrag zum Sammelband der Begleitforschung Nachhaltige Mobilität: